Partnerschaften sind für viele das Salz in der Suppe. Das Lebenselixier und ein Jungbrunnen und doch wenn, man Sie fragt, dann haben sie noch keine Sekunde die Liebe studiert, wenn man die gescheiterten Beziehungen abzieht, dann bleibt nur dieser
Hollywood Quatsch übrig. So ein romantisch verklärtes Ding, das unsere Ego Wüste sich einbildet und benetzt. Tatsächlich ist es wie bei einem Instrument oder Beruf. Wer ein Meister werden will, der muss viel üben und lernen, das wusste schon Erich Fromm.
Warum glaubt ein jeder, dass er die Liebe kennt und einfach so umsetzen könnte, ohne sich viele Gedanken darum zu machen und wieso, fallen viele auf immer den gleichen Partnertyp herein, ohne dass sich nach Jahren gescheiterter Beziehungen, ein Lerneffekt einstellt. Die Spiegeltheorie besagt, dass jeder Partner wie unser Spiegelbild ist, wie eine Blaupause, wie Hund und Herrchen – Ausnahmen bestätigen die Regel. Willst du also einen treuen, humorvollen und adretten Partner, solltest du ähnlich gestrickt sein. Es geht aber auch anders.
Bleiben wir noch etwas bei dieser Theorie und prüfen wir kurz was damit gemeint ist. Wir bekommen also die Sorte Partner, die wir selbst sind, also unseren geistigen Bruder oder Schwester oder was auch immer ihr wollt. Kann das wirklich sein? Schauen wir uns kurz ein paar Beispiele an. Der Alkoholiker bekommt den Co-Alkoholiker und der Schläger, das Opfer und aus meiner Arbeit auf der Straße kann ich sagen, dass es vorkommt, dass ein Partner Drogenabhängig ist und der andere irgendwann mitmacht und natürlich sind das alles keine Garanten für die Liebe oder ewige Treue, im Gegenteil. Es wird wohl nirgends so viel geschwindelt wie beim Attribut Treue und der Werbung um einen Partner, erinnern wir uns an Kabale und Liebe (Schiller) oder Auferstehung (Tolstoi).
Tatsache ist, dass wir alle diese Bilder im Kopf haben, die aber mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Romeo und Julia waren eine Erfindung Shakespeare’s. Die Realität ist doch, dass fast niemand sich um die Theorie der Liebe kümmert und auch niemand treu ist bis ans Ende aller Tage. Statistiken erklären genau das Gegenteil und auch die Natur – sie hat nämlich Frau und Mann sehr unterschiedlich angelegt und auch mehrere tausend Jahre Wohlstandsevolution konnten daran nichts ändern. Das älteste Gewerbe der Welt und der häufigste Suchbegriff bei Google sprechen doch Bände und am allerschlimmsten sind die dran, die sich was vormachen oder ist es wie so oft besser verblendet zu bleiben?
Über Beziehungen im allgemeinen lässt sich noch anführen, dass manche Haken sind und manche Jacken oder Kleiderbügel und Kleider halt. Was passiert demnach, wenn sich zwei Sweatshirts finden und keiner ein Haken oder zumindest ein Kleiderbügel ist? Wir sollten also schauen dass wir ein Haken werden oder zumindest versuchen einen Haken zu finden. Es gibt sog. Trollo-Partner und welche die echte Raketen sind und um Himmels Willen, wenn ihr eine Rakete abbekommen habt, dann sorgt für Windstille und lasst sie richtig hoch fliegen, alles andere wäre Quatsch und da kommen wir auch schon zu etwas essentiellem. Ein Partner ist wie ein Geschenk und euer Körper ist ein Tempel und ihr solltet alles beide achten und glücklich sein, wenn es jeden Tag wieder erstrahlt und lasst die Drachen steigen und schert euch nicht um krude Moralvorstellungen.
Die Wissenschaft hat schon einiges über die Anziehung zwischen Menschen oder Partnern herausgefunden. Wir sind ein Teil der Natur oder zumindest waren wir mal einer und es laufen also in uns schätzungsweise noch so Urprogramme ab – ich nenne das immer „Neandertal Rules“. Wir versuchen heute vieles mit dem Verstand zu greifen und zu lenken. Das funktioniert nicht permanent und auch nicht bei jedem gleich gut. Als Bsp. darf ich auf die Gefängnisse verweisen. Es wäre also schlau sich etwas den aktuellen Stand der Wissenschaft und Forschung anzusehen und auch den Gesellschaftlichen Kontext und ob es nicht die stärkste Anziehung zwischen zwei (unterschiedlichen) Polen gibt und Gleichheit, als die Anpassung diesen Gap zum Verschwinden bringt. Seit kritisch, lasst euch nichts weismachen, auch nicht von mir. Was ich damit sagen will ist, dass es gut ist dass wir alle unterschiedlich sind und das gerade, dieser Umstand es will, dass wir Menschen nicht für die Einsiedelei gebaut wurden. Die unterschiedlichen Körper ergänzen sich prima miteinander und werden dadurch erst zu einer Rakete. Wir sind soziale Wesen und brauchen diesen Austausch unbedingt und wer ihn verhindert, wird krank. Kennt ihr schrullige Typen, die immer alleine leben?
Noch einmal kurz zu unserer Konditionierung und die stammt leider aus so alten Hollywood Schinken wie Fackeln im Sturm oder Bogarts Casablanca oder für die jüngeren unter uns Titanic. Tatsächlich ist die Realität nicht so romantisch und auch wer kämpft wie ein Löwe kommt oft nicht ans Ziel. Dirty Dancing bleibt nur eine Fata Morgana. Am Ende steht doch eher immer ein Rosenkrieg oder zumindest Kramer gegen Kramer. Entschuldigt die ganzen Filmtitel, aber ich dachte ja auch mal, dass man durch Liebesfilme zumindest etwas lernen kann, nämlich wie geht es nicht oder wie funktioniert es überhaupt nicht. Wobei ich noch eines anmerken möchte "Junge Liebe ist die schönste Liebe“, denn da ist oft noch nicht dieser Druck vom Hamsterrad, der später noch dazukommt und nichts einfacher macht.
Kommen wir zum Fazit:
Eine Beziehung bzw. Partnerschaft führen ist nicht leicht. Vielleicht sogar die schwerste Sache der Welt. Okay anderes ist auch nicht leicht. Der Mensch und seine Triebe stehen sich wie so oft im Wege. Unsere Konditionierung führt uns manchmal in die Irre. Mein erster ganz wichtiger Hinweis: Macht Fortbildung. Studiert die Liebe. Hütet euch vor den ganzen Ratgebern und Scharlatanen die Vorgeben was zu wissen und von ewiger großer Liebe und Treue faseln. Das ist den wenigsten vergönnt. Macht euch darauf gefasst, dass die Bilder, die ihr im Kopf habt nicht mit der Realität matchen. Löscht diese Bilder, dieses Framing und ihr seid schon mal einen Konflikt los. Dann noch mein bester Rat: Macht keinen Stress und lasst euch keinen Stress machen. Dazu braucht ihr maximale Toleranz. Denkt dran der Partner ist ein Geschenk und so wird er auch behandelt und er hat das Recht zu gehen, wann immer er will und deshalb nicht stressen und vor allen Dingen nicht vorschnell gehen. Oft wird sich viel zu schnell getrennt, weil man wie ein kleines Kind reagiert.
Also once more: immer nett sein, höflich bleiben und No Stress, No Panik auf der Titanic, denn am Ende gehen wir alle unter und wer euch Stress macht, denn schickt ihr ins Nirwana und denkt dran, wenn ihr besser werdet in Beziehungssachen, dann zieht ihr auch bessere Partner und Freunde an. Arbeitet an euch, aber gechillt und setzt euch auch selbst nicht unter Stress. Ihr könnt nichts halten und glaubt mir, ihr wollt gar nicht wissen was euer Partner denkt. Stellt ihm nicht diese Frage. Männer denken eh nicht viel in diese Richtung. Macht euch nicht verrückt und wenn einer sagt „Ich liebe dich“, dann kann das stimmen oder nicht. Was euch durchs Leben trägt muss nicht immer die Liebe zu einem Partner sein, viel besser finde ich die Liebe zu Euch selbst in einem vernünftigen Rahmen und den Weg der Bildung und wenn einem dann ab und zu ein netter Partner bekleidet ist das schon fast alles was das Dasein zu bieten hat. Denkt nochmal dran, den Großen Wumms und Bumms erlebt fast niemand. Die meisten müssen doch irgendwann feststellen, dass sie im großen Meer der Gescheiterten gelandet sind und selbst große Philosophen wie Schopenhauer bevorzugten lieber einen Hund und andere wie Kierkegaard sagten „Entweder oder“ und ließen es gleich ganz bleiben.
Tschüß Leute geht raus und fangt mal an Mutter Natur zu lieben ….